10.10.2021 - Vom 29. September bis zum 2. Oktober wurde die Corrensstraße zum Schauplatz für ein Realexperiment zur Umgestaltung von Münsters Wissensquartieren. Mit dem Projekt von Uni, FH und Stadt haben Studierende ihre Ideen für einen lebenswerten und nachhaltigen Stadtraum vorgestellt und hierüber einen Dialog initiiert.
Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und Fachrichtungen haben Studierende (und Lehrende) der beiden Hochschulen im Sommersemester herausgearbeitet, wie die Corrensstraße mehr Lebensqualität bieten könnte - und das hochschulübergreifend, interdisziplinär und kooperativ. Herausgekommen sind 16 Stationen und digitale Angebote mit den Schwerpunkten Begegnung, Beteiligung, Mobilität und Ökologie. Es geht ihnen um nichts weniger als die grundsätzliche Frage nach einer gemeinwohlorientierten Quartiers- und Stadtentwicklung. Darüber möchten sie mit den Menschen, die hier leben und arbeiten, der Stadtgesellschaft und Verantwortlichen in Austausch kommen und Impulse geben.
Dazu haben sie ein spannendes Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Live-Musik, Theatergruppen und nachhaltigen Speisen und Getränken auf die Beine gestellt.
Die Studierenden prägen den Bereich Corrensstraße. Wir sollten sie und ihre Ideen unbedingt bei der Umgestaltung des Quartiers mit einbeziehen.
Prof. Dr. Petra Teitscheid, FH Münster
Die Projektbeschreibungen basieren auf Texten der studentischen Teams aus den verchiedenen Hochschulen, die im Vorfeld der CorrensWoche für die Projekt-Homepage erstellt wurden.
Die kurze Antwortet lautet: Sehr viel.
Die etwas längere Antwort: Das ausgewählte MünsterZukünfte-Leitthema Urbane Wissensquartiere bewegte die Wissenschaftsakteurinnen und -akteure, und im Stadtforum zum Thema wurde schnell klar: Es soll mehr Leben und Aufenthaltsqualität in Münsters Wissenschaftsquartieren geben. So wie sie einmal gedacht waren - monofunktional und für den Autoverkehr optimiert - , sind sie nicht nachhaltig und zukunftsfähig. Es braucht einen Transformationsprozess. Zur Konkretisierung wurde eine Internationale Ideenwerkstatt zur Zukunft der Wissenschaftsstadt gestartet. Die teilnehmenden Büros identifizierten übereinstimmend die breit angelegte Corrensstraße als zentralen Teil einer wichtigen Verbindungsachse in den Urbanen Wissensquartieren (eines potenziellen Science Boulevards), der gleichzeitig viel Gestaltungsspielraum bietet.
Der Arbeitskreis Nachhaltige Stadtentwicklung der Allianz für Wissenschaft hat diese Erkenntnisse aufgegriffen und die Idee des CorrensLab als Realexperiment entwickelt - als Gemeinschaftsprojekt von WWU, FH und Stadt Münster. Und umgesetzt basierend auf Ideen der Studierenden aus den Fächern Ökotrophologie, Bauwesen und Wasserwirtschaft (FH Münster), Geographie, Geoinformatik und Politikwissenschaften (WWU Münster) und hohem Engagement und Einsatz aller Beteiligten.
Schon jetzt sind völlig neue Kooperationen zwischen den beiden Hochschulen aber auch mit der Stadt entstanden und bestehende Kontakte wurden weiter ausgebaut. Damit ist Münster optimal für die Bewältigung der städtischen Veränderungsprozesse aufgestellt.
Prof. Dr. Christian Kray & Prof. Dr. Samuel Mössner, WWU Münster
Auf dem Abschnitt der Corrensstraße zwischen Röntgenstraße und Heisenbergstraße wurden in der Correnswoche auf zwei der vier Fahrspuren das CorrensLab eingerichtet.
Die Corrensstraße war während der Veranstaltungstage in beiden Fahrtrichtungen befahrbar, auch konnten Heisenberg- und Röntgenstraße uneingeschränkt genutzt werden. Für den Busverkehr ergaben sich keine Änderungen.
Es präsentierten sich hier 16 studentische Projekte wobei das Themenspektrum beeindruckend vielfältig war: Wie gestaltet man Prozesse zur Umgestaltung eines Quartiers? Was sind die „Zutaten“ für ein attraktives Wissensquartier? Gerade zu dieser Frage wurde es ganz konkret: Mit der „Correnslaube“ gab es einen Treffpunkt. Es gab Vorträge zu unterschiedlichsten Themen. Es gab Sport- und Kulturangebote. Es gab unterschiedlichste Verpflegungsmöglichkeiten. Man konnte erfahren, wie Quartiere klimaresilienter geplant und gebaut werden können. Aber man konnte auch Verkehrsmittel nachhaltiger Mobilität – z. B. Lastenfahrräder – ausprobieren.
Die Resonanz auf das CorrensLab war groß: immer war ein reges Kommen und Gehen. Von Tag zu Tag kamen immer mehr Studierende – aber auch Anwohner/innen – ins CorrensLab. Auch war die Resonanz in Münsters Rathaus groß: Vertreterinnen und Vertreter aus dem Rat und der Bezirksvertretung West besuchten das CorrensLab, auch Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtbaurat Robin Denstorff tauschten sich mit den engagierten Studierenden aus.
Die Studierenden von Uni und FH stellen die Hintergründe nachhaltiger Entwicklung dar, vergleichen dies mit der aktuellen Situation an der Corrensstraße und leiten daraus ab, welche Maßnahmen und Projekte im CorrensLab erprobt werden und wie die Corrensstraße der Zukunft aussehen könnte. Das ganze haben die Studierenden in einem selbst produzierten Video festgehalten:
Autorinnen: Emma Buhl & Lisa Süssmuth, Studierende der FH Münster