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Stadtverträgliche Mobilität

Ein Schlüsselthema für Münster, das alle Leitthemen berührt. Lebensqualität bedeutet auch, Mobilität verträglich zu gestalten.

„Verkehr war schon immer ein zentrales Thema der Stadtentwicklung. In jüngerer Zeit aber hat sich das gravierend verändert, u.a. richtet sich der Blick nicht mehr vorrangig auf Verkehrsmittel und -wege, sondern auf Bewegung und Beweglichkeit. Damit wird deutlich, dass weniger die Optimierung einzelner Verkehrsarten (-mittel/-wege) von Bedeutung ist, als deren sinnvolle Verknüpfung. Von ganz zentraler Bedeutung für den neuen Blick auf Mobilität ist jedoch die Umweltrelevanz. Der Vermeidung von schädlichen Emissionen kommt insbesondere mit Blick auf den Klimaschutz größte Bedeutung zu. Und Maßnahmen für bessere Luftqualität und weniger Lärmemissionen sind auch – unmittelbar erfahrbar – für die Lebensqualität in den Städten von Bedeutung“ (ISEK 2030 Baustein C). 

Die Diskussionszugänge sind vielfältig – von der globalen Verantwortung für die aufkommende Elektromobilität bis zur lokalen Vermeidung unnötiger Wege (oder zumindest unnötiger Verkehrsmittel). So war das Stadtforum am 3. Februar 2020 das bislang meistbesuchte.

Stadtver­trägliche Mobilität
13.02.2020
Impressionen des Stadtforums Stadtverträgliche Mobilität

Aus der Diskussion 

Die zahlreichen Einzelkonzepte für Münsters Mobilitätswende gehören zusammengeführt – das war Schlussfolgerung und Forderung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Stadtforums. Mit dem Masterplan Münster Mobilität 2035+ ist nun ein Mobilitätskonzept auf dem Weg, das von der Region über die Stadt bis zum einzelnen Quartier eine ganzheitliche Lösung vorsieht. Unterschiedliche Maßnahmen wurden diskutiert: mehr Wohnraum schaffen, um Pendelströme zu reduzieren; attraktivere Umstiegsangebote zum ÖPNV lenken Verkehrsströme neu; bessere Vernetzung der Verkehrsmittel durch digitale Apps und Mobilstationen – um einige zu nennen. Vielfältige und leicht zu handhabende Angebote, die angepasst auf unterschiedliche Bedürfnisse sind, ermöglichen einen flüssigen Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln und -arten für alle.

Raumumverteilung
Mobilitätswende bedeutet, den Straßenraum gerechter neu zu verteilen: Für Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV neue Möglichkeiten und eine verbesserte Aufenthaltsqualität zu schaffen. Heißt also auch, Stellplätze im öffentlichen Raum werden reduziert zugunsten neuer Freiräume für mehr Lebensqualität. Es sind viele Einzelmaßnahmen, die zusammen zu einer autoarmen Innenstadt führen.

Mobilitätswende jetzt
Die Karten liegen auf dem Tisch, die Konzepte sind da, der Rat hat diskutiert – jetzt kann umgesetzt werden. Die nötigen Schritte sind komplex, das mag das eine oder andere Zaudern erklären; weswegen Teilnehmende ‚Mut zum Ausprobieren‘ anregten. Warum nicht auch mit Experimenten beginnen, mit probeweisen Maßnahmen, mit Reallaboren?! Da würde der Sinn nachhaltiger Mobilität schnell zu bewerten sein.

Planung allein bringt keine Wende. Deshalb: Ausprobieren! Reallabore und Versuche als Beispiele mit Überzeugungskraft.

Highlight-Idee in der Diskussion des Stadtforums

Umsetzung

Loop
Wie sehr erfolgreiche Mobilitätsangebote von der Digitalisierung profitieren, zeigt ‚Loop‘ im Stadtteil Hiltrup, der Busverkehr on demand – auf Zuruf, sozusagen. Ohne festen Linienweg kommt der Kleinbus dorthin, wo man ihn hinbestellt. Vorzugsweise per App, aber auch per Anruf. Ein Algorithmus berechnet im Hintergrund die optimale Route, Ankunfts- und Fahrtzeit. Die Sache klappt so gut, dass sich dieses Modell für weitere Teile Münsters anbieten würde.

Masterplan
‚Stadtverträgliche Mobilität‘ ist das Gebot der Stunde, umgesetzt wird es im Masterplan Mobilität Münster 2035+. Er fasst sämtliche Ziele, Strategien und Maßnahmen für die Mobilitätswende zusammen. Zahlreiche Angebote laufen bereits oder werden alsbald gestartet.

Veloregion
Die Leeze spielt in Münster eine wichtige Rolle, die ruhig noch größer werden darf. Eingefleischte Radfans sind – nicht nur dank E-Bike und Pedelec – auch auf der längeren Strecke unterwegs. Als Pendlerinnen und Pendler nach Münster werden sie auf den neuen Routen bald ein komfortables Radnetz befahren, das an der Stadtgrenze nicht haltmacht. Ein ambitioniertes und zentrales Projekt im Zusammenschluss der Stadt mit den direkten Nachbargemeinden und –städten. Zur Veloregion gibt es seit 2020 ein neues Webangebot mit Infos und praktischen Tipps, auch zum Erholen und Genießen auf dem Rad.

Stadtforum Stadtverträgliche Mobilität

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Die Vor- und Nachbereitung des Stadtforums und die Ausarbeitung der Diskussionsimpulse zum Leitthema sind in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Münster 2030 eingeflossen. Prozessdokumentation und -ergebnisse finden sich hier:

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