25.07.2019 - Die Lage: Münster-Gievenbeck
Auf dem Gelände der ehemaligen Oxford-Kaserne im westlichen Stadtgebiet Münsters soll ein attraktives Quartier zum Wohnen, Leben und Arbeiten entstehen. Spazieren Sie mit uns virtuell über das Gelände und informieren Sie sich, über die Ausgangslage, aktuelle Entwicklungen und zukünftigen Planungen. Das frühere Offizierskasino wurde vom Universitätsklinikum Münster erworben und soll zu einem Seminar- und Gästehaus umgebaut werden.
1 Ehemaliges Offizierskasino Im August 2016 verkaufte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) das frühere Offizierskasino der Oxford-Kaserne an die Universitätsklinik Münster (UKM). Das denkmalgeschützte Gebäude soll zu einem Seminar- und Gästehaus umgebaut werden.
2 Start/Eingangsbereich Im Eingangsbereich wird direkt sichtbar: Die Oxford-Kaserne verfügt über wertvolle Bausubstanz – die zu erhalten ist: Gestaffelte Gebäudegrößen, weitläufige Freiräume, die Sandsteinmauer, Sockel und Terrassen, stattliche Bäume, sorgfältig verlegtes Basaltpflaster. Es gilt, neues, zeitgemäßes Leben und Wohnen zu ermöglichen – mit einem Konzept, das alles Wertvolle und Erhaltenswerte wieder erkennbar bleiben lässt und nicht komplett überlagert.
3 Exerzierplatzplatz mit angrenzender Sporthalle Im Bereich des ehemaligen Exerzierplatzes entsteht ein neuer kleinerer Quartiersplatz. Der übrige Bereich wird mit mehrgeschossigen Baukörpern bebaut. Ihre Erdgeschosszone wird belebt sein, d.h. mit Ladenlokalen ausgestattet werden. Denkbar sind hier z. B. gastronomische und Dienstleistungsangebote. Die ehemalige Sporthalle soll weiterhin für sportliche Zwecke genutzt werden – sowohl für den Vereinssport als auch den Schulsport der geplanten Grundschule. Nördlich des Platzes schließt sich das Baufeld mit der geplanten zweizügigen Grundschule und das zugehörige Kleinspielfeld an.
4 Uhrenturm mit Blick auf den „Grünen Trichter“ Das ehemalige Unteroffiziersheim mit Kantine wurde während der Zeit der britischen Streitkräfte für gemeinschaftliche Aktivitäten genutzt, beherbergte ein Restaurant und einen Barbetrieb. Das sogenannte Uhrenturmgebäude soll künftig für soziale und kulturelle Zwecke genutzt werden – ein Bürgerhaus als lebendiger Ort, der Begegnung, Zusammenhalt und Teilhabe stärkt. Einige Räumlichkeiten des Uhrenturmgebäudes sollen für die geplante Grundschule hergerichtet werden. Die an den Exerzierplatz angrenzende zentrale Nord-Süd-Achse soll zu einem boulevard- und parkartigen Freizeit- und Bewegungsraum weiterentwickelt werden. So soll eine freiraumplanerische Anbindung an den öffentlichen Grünzug im Norden geschaffen werden. Der Entwurf spricht hier vom grünen Trichter, da eine trichterförmige Aufweitung der vorhandenen Nord-Süd-Achse als öffentliche Grünfläche geplant ist.
5 Höfe/Garagenhallen Der städtebauliche Entwurf greift die bestehende Struktur der Höfe auf: In Kombination aus neuer Bebauung und Umbau von erhaltenswerten Bestandsgebäuden werden Wohnhöfe entstehen. Es entstehen aktive Höfe, die zur Bildung von Nachbarschaften beitragen sollen. Demgegenüber bilden die rückwärtigen Bereiche private Rückzugsräume an.
Nach Aufgabe der militärischen Nutzung hat die britische Armee die Oxford-Kaserne 2013 an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zurückgegeben, woraufhin der dialogorientierte Planungsprozess startete. 2014 ist der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Oxford (Arge OXF – bestehend aus den Büros Kéré Architecture, Schultz-Granberg Städtebau + Architektur und bbz Landschaftsarchitekten) als Sieger im städtebaulichen Gutachterverfahren prämiert worden. Nach dem Ankauf des Areals durch die Stadt (2018) sind die ersten vorbereitenden Maßnahmen (insbesondere Rückbau nicht zu erhaltender Gebäude) durchgeführt worden. In den nächsten Jahren sollen hier rund 1.200 Wohneinheiten errichtet werden
Die bildlichen Visionen der Arge OXF, die diesen Artikel immer mal wieder unterbrechen, lassen Visionen für attraktive, urbane Wohnformen und nachhaltige Lebensmuster lebendig werden.
A-C Das Prinzip der Nutzungsmischung ist ein zentraler Baustein. In diesen Bereichen liegen unter anderem auch die Grundschule, die Sporthalle, Kindertagesstätten und der Neubau der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde.
D-E Das Oxford-Quartier ist multifunktional: wohnen, arbeiten, bilden und leben, all dies soll an einem Ort möglich sein. Das Thema des Wohnhofes ist ein zentraler Bestandteil der Entwurfsidee, denn Höfe ordnen die Orientierung der Gebäude und bündeln Leben und Gemeinschaft. Eine elegante Nutzungsmischung sorgt für die lebendige Vielfalt von Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnbereichen.
F Neben den verdichteten gemischten Bereichen rund um den zentralen Quartiersplatz sollen Hofstrukturen aus Bestandsgebäuden, Neubauten und Geschosswohnen entwickelt werden.
G Die Mittelachse, der zentrale grüne Boulevard, dient als parkartiger Bewegungsraum. Der Freiraum am nördlichen Rand zieht sich in den zentralen Boulevard und wird das grüne und gleichzeitig urbane Rückgrat des neuen Quartiers. Neben den neuen Freiraumstrukturen entstehen im nördlichen Bereich Sporteinrichtungen. Eine innovative Regenwasserbewirtschaftung sorgt für einen verzögerten Abfluss des Regenwassers, eine hohe Verdunstungs- und Versickerungsrate und leistet somit einen Beitrag zu einem angenehmen Mikroklima.
Die ehemalige Oxford-Kaserne, die in den 1940er Jahren als Flakartilleriekaserne erbaut wurde, gehört zum Stadtteil Münster-Gievenbeck. Das Areal wird unmittelbar von der Roxeler Straße und mittelbar von der Dieckmannstraße im Südwesten und der Gievenbecker Reihe im Nordosten begrenzt.
Das Projekt ist herausfordernd. In bestehende Stadtstrukturen soll ein neues Wohngebiet eingefügt werden, aus einem statischen Ort ein lebendiger Raum mit Identität entstehen. Es gilt, neue Gebäude und Grünflächen als attraktive Räume zu schaffen sowie die qualitätsvolle, denkmalgeschützte Bausubstanz zu erhalten und für die Neunutzung umzugestalten.
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Einen vergleichbareren Online-Spaziergang über das York-Gelände im Stadtteil Gremmendorf finden Sie
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