Musik, Theater, Kunst, Literatur, Vereinskultur und Raum für Gemeinschaft: Das ehemalige Offizierskasino und das angrenzende Torhaus werden der Mittelpunkt im künftigen York-Quartier in Münster sein und insbesondere für die Bürgerschaft der Stadtteile Gremmendorf und Angelmodde viel Raum für Begegnung geben.
Die beiden Gebäude auf der ehemaligen Kasernenfläche sind Baudenkmäler und genießen besonderen Schutz. Die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte erfordert daher besondere Sensibilität, auch im Umgang mit den Spuren der Geschichte. In jedem Fall steht aber fest: Hier sollen Orte zum Begegnen, zur Bildung und zum kulturellen Austausch entstehen. Die komplexe Kulturgeschichte des ehemaligen Kasernengeländes und der beiden denkmalgeschützten Gebäude bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für ein facettenreiches Stadtteil-Kulturprogramm im neuen Quartier.
Dabei zeichnet sich bereits jetzt bei ehrenamtlich Engagierten, Vereinen und Kulturakteuren großes Interesse ab, dazu beizutragen, die Häuser mit Leben zu füllen. Eine bereichsübergreifende Projektgruppe innerhalb der Stadtverwaltung hat gemeinsam mit dem Münsteraner Büro modulorbeat erste Ideen und Konzepte entwickelt und dafür - stellvertretend für verschiedene Interessensgruppen, die im Umfeld aktiv sind - mit Vertreter*innen von lokalen Vereinen, der Politik, der Stadtverwaltung und der freien Kulturszene intensiv gesprochen.
Im nächsten Schritt öffnet sich nun der Prozess der Beteiligung weiter. Welche Wünsche haben die Menschen vor Ort für den Begegnungs- und Kulturraum vor ihrer Haustür? Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie eigene Ideen und Fragen einbringen können, um so gemeinsam den Weg zu einem lebendigen Ort zu ebnen.
Das ehemalige Offizierskasino soll in Kombination mit dem ehemaligen Torhaus zu einem Ort der Kultur, der Begegnung und des Austausches im künftigen York-Quartier transformiert werden. Im Fokus der Entwicklung beider Gebäude steht der Kerngedanke „Kultur für alle“. Das heißt, die Räume sollen sich für alle Generationen und Kulturen, aber auch zur Entwicklung einer Gemeinschaftskultur des neuen Quartiers öffnen. Die denkmalgeschützten Gebäude stehen dabei in einem Spannungsfeld zwischen den vielfältigen Wünschen und Ideen zur künftigen Nutzung auf der einen Seite und der begrenzten Räumlichkeiten auf der anderen Seite. Damit ein breites Angebot von Veranstaltungen, Vereinsarbeit, Kursen und Bildungsangeboten ermöglicht werden kann, setzt die Stadt Münster bei den Räumen auf Multifunktionalität und Flexibilität. Die Räume sollen für unterschiedliche Zwecke genutzt werden können und flexibel gestaltet sein, um sich leicht an neue oder veränderte Bedarfe anpassen zu können. Beabsichtig ist, dass die zukünftige Trägerschaft des Offizierskasinos beim Kulturamt und die des Torhauses bei der Stadtbücherei Münster liegt.
Im Mittelpunkt des Quartiers steht das beindruckende ehemalige Offiziersgebäude "Kasino". Hohe Fenster und Decken, ein großer Kamin, dicke rote Teppiche und ein Marmorboden im Schachbrettmuster erzählen Geschichte(n) vergangener Zeiten. Für das britische Militär, das das Kasernengelände nach dem 2. Weltkrieg bezog, diente das Offizierskasino für die Feierkultur seiner hohen Offiziere. Damals wie heute soll das Gebäude für Veranstaltungen genutzt werden. Anders als früher – als zu den Veranstaltungen nur ganz bestimmte Personenkreise zugelassen waren – sollen die Türen zukünftig möglichst vielen offenstehen. So gilt es nun, die Räume denkmalsensibel so zu konzipieren und in Teilen neuzuordnen, dass ihre Geschichte ablesbar bleibt und zugleich Raum für eine neue Nutzungsgeschichte entsteht, an der Viele mitschreiben werden.
In der folgenden Bildergalerie finden Sie Bausteine der architektonischen Konzeptstudie, die bespielhafte Funktionalitäten der Räume beschreibt:
Möglichst viele Räume sollen künftig für öffentliche Nutzungen zugänglich gemacht werden. Einzelne Räume werden daher bewusst als multifunktionale Flächen offengehalten. Konkret ist zu prüfen, wie die Grundrisse weiter angepasst werden können, damit ein vielfältiges Kulturprogramm parallel angeboten werden kann.
Auch das Torhaus erzählt Geschichte(n) der britischen Streitkräfte, die in Westfalen in der Nachkriegszeit zuhause waren. Es unterscheidet sich jedoch in der Erscheinung und Struktur deutlich vom Offizierskasino. Das Torhaus diente während des Kasernenbetriebs als Wachgebäude mit KfZ-Hallen. Die drei großen Garagen werden künftig mit ihren Toren eine großflächige Fassadenöffnung ermöglichen, um dahinter „öffentliche“ Räume zu beleuchten. Ergänzend dazu bietet der nicht ausgebaute, durchgängige Dachraum das Potential für weitere Kulturräume.
In der folgenden Bildergalerie finden Sie Bausteine der architektonischen Konzeptstudie, die bespielhafte Funktionalitäten der Räume beschreibt:
Perspektivisch und langfristig eröffnet das Torhaus auch durch seine prominente Lage an einer der Hauptzufahrten des neuen York-Quartiers die Möglichkeit, ein „Kulturlabor“ zu werden – also ein Ort des Experimentierens, der Kreativität und des Lernens. Bausteine können u. a. ein Literaturraum, eine Experimentier-Werkstatt, ein Raum der Lokalgeschichte und ein Atelier für den Stadtteil sein. Hier kann auch die Stadtteilbücherei für die Bürgerinnen und Bürger ein attraktives Angebot bieten und ergänzend kann die Bezirksverwaltungsstelle zu einer zentralen Anlaufstelle für verschiedene Bürgerwünsche werden.
Öffentliche dritte Orte sind Plätze des Zusammentreffens, an denen sich Menschen – egal welchen Alters und welcher Kultur – begegnen und verbinden können, weil sie ein gleiches Interesse teilen, zum Beispiel die Liebe zur Musik.
Kurzum: Sie sind wichtiger Bestandteil für die Attraktivität des eigenen Lebensumfeldes.
Im vergangenen Jahr wurden sieben Mitdenkende eingeladen, die Potenziale der beiden Gebäude für ihre Ideen und Aufgaben zu benennen. Ziel war es, möglichst viele Perspektiven einzubinden und verschiedene Zukunftsbilder für das ehemalige Offizierskasino und das ehemalige Wachgebäude sichtbar zu machen. Die unten aufgeführten Interviews stellen erste Ideen, Wünsche und Anregungen der Kultur, der Vereinslandschaft, der Politik, von Institutionen, Initiativen und der Verwaltung vor. Gemeinsamer Nenner aller Stimmen ist die Bedeutung der Stadtteilkultur für das Zusammenleben und als Motor für gesellschaftliches Engagement.
Silvia Jedrusiak - freischaffende Theaterkünstlerin ©Arendt
Dirk Winter - Arbeiter-Samariter-Bund ©Arendt
Thomas Leugner - Gewerbeverein Gremmendorf-Angelmodde e.V. ©Arendt
Svenja Diste - Stadtbücherei Münster ©Arendt
Peter Bensmann - Bezirksbürgermeister ©Arendt
Christiane Frickenstein - Westfälische Schule für Musik ©Arendt
Frauke Schnell - Kulturamt
©Arendt
Damit das Offizierskasino und das Torhaus für alle ein Ort der Kultur und Begegnung wird, möchte die Stadt Münster möglichst viele Perspektiven einfangen. Diese sollen in ein schlüssiges Gesamtkonzept eingebunden werden, in dem sich möglichst viele Bedürfnisse wiederfinden. Die zuvor gezeigten Videos geben Ihnen einen Eindruck der bisherigen Überlegungen von Seiten der Bürgerschaft, der Politik und der Verwaltung.
Das Projektteam freut sich über Ihre Anregungen und Ideen. Dafür können Sie die untenstehende Kommentarfunktion nutzen und sechs Satzanfänge weiterführen oder allgemeine Hinweise zum künftigen Begegnungsort im neuen York-Quartier geben.
Alle Rückmeldungen werden von dem Projektteam der Stadtverwaltung gesichtet, ausgewertet und auf ihre Machbarkeit und Multifunktionalität überprüft. Nächstes Ziel ist es, die aus den zuvor geschilderten Beteiligungsschritten erlangten Erkenntnisse im Rahmen einer Veranstaltung am 06.05.2022 mit allen Beteiligten zu erörtern. Die Erkenntnisse des gesamten Beteiligungsprozesses fließen dann, auch unter Beachtung von zukünftig prognostizierten Bedarfen, in die Flächen- und Raumkonzepte ein, die Basis für die erforderlichen politischen Beschlüsse und Entscheidungen sind.