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Urbane Wissensquartiere

Busso-Peus-Straße

29.09.2020 - Wie wächst eine Wissenschafts­stadt? Einfach weiter nach überkommenem Schema? Immer mehr Institutsgebäude, drangepackt an bestehende Wissenschafts­viertel? 

Absehbare Folge: Ein breiter werdender Gürtel von Instituts­kästen, aufgereiht an Straßen­schneisen. Tagsüber konzentriertes Lernen, Forschen und Entwickeln – und abends »hoch­geklappte Bürgersteige«. Das Leben? Spielt woanders. Das kann nicht die Lösung sein, schon gar nicht in einer Stadt, die die Verbindung von »Wissen­schaft und Lebens­art« zum Leitbild erklärt. Münster will den Beweis antreten: Wissen­schaft mit Wohnen, Leben mit Forschung und Entwicklung – im neuen »Urbanen Wissens­quartier« an der Busso-Peus-Straße geht das zusammen.

Zwei Heraus­forderungen treffen hier aufeinander. An erster Stelle: Die Wissenschafts­stadt Münster – insbesondere der Wissenschafts­park zwischen Correns- und Busso-Peus-Straße – sucht hände­ringend nach Erweiterungs­chancen. Zum zweiten: Das wachsende Münster braucht dringend mehr neuen Wohnraum – und die dafür ausgewiesenen Bauland­reserven reichen noch nicht aus. Die Antworten auf beide Heraus­forderungen intelligent miteinander zu verknüpfen – das ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der gesamten Wissenschafts­stadt Münster.

Urbane Wissens­quartiere
21.05.2019

Westlich entlang der Busso-Peus-Straße, im Norden zum Grünzug der Kinderbach-Aue begrenzt durch den Gievenbecker Weg, im Süden grenzend an die Appelbreistiege, im Westen an die Gelände von Waldorf- und Michael-Schule; ca. 15 ha.

Ganz besonders gilt das für Münsters »Wissenschafts-Westen«. An dieser Stelle einfach die Verbreiterung eines reinen, zu vielen Zeiten leblosen Büro- und Instituts­gürtels? Damit wären die Menschen im angrenzenden Gievenbeck vom Leben der Kern­stadt auf Dauer abgeriegelt. Statt­dessen ist gerade hier ein belebender Brücken­schlag gefragt, eine engere Anbindung: Durch die urbane Mischung und Verzahnung von Wissen­schaft, Arbeiten und Wohnen – Wohnen insbesondere für Normal­verdienende, für Studierende, für Beschäftigte des UKM und der wissen­schaftlichen Einrichtungen. 

Ein solches innovatives Vorhaben entspricht ziemlich genau dem, worauf sich Münsters erprobte »Allianz für Wissen­schaft« – bestehend aus Universität, Fach­hochschule, Universitäts­klinikum, Studierenden­werk, Bau- und Liegenschafts­betrieb und Stadt Münster – in einer gemein­samen Absichts­erklärung verständigt hat: Eine solche Allianz für Wissen­schaft auch »in der Fläche« umzusetzen. 

Ähnlich wie im unweit nördlich geplanten »Urbanen Modell­quartier« an der Steinfurter Straße, aber mit noch deutlicherem Akzent auf der Wissen­schaft, soll westlich der Busso-Peus-Straße ein »Urbanes Wissens­quartier« entstehen: Raum für die Erweiterung der Wissenschafts­stadt und zugleich für bis zu 600 Wohn­einheiten, eine attraktive, urbane Mischung, in heraus­ragender Lage, wenige Minuten bis in die Innenstadt und gleichzeitig in direkter Nachbar­schaft zu Uni-Klinikum, Fach­hochschul­zentrum, Leonardo-Campus sowie hoch­rangigen Forschungs- und Technologie­einrichtungen. 

Gestützt auf Erfahrungen aus anderen euro­päischen Städten sind hier – im Rahmen von Münsters »Zukunfts-Prozess« – bereits spannende Vor­entwürfe renommierter Planungs­büros entstanden, mit zukunfts­weisenden Konzepten für Mobilität, Klima­schutz, Ökologie, Grün- und Freiraum­qualität. Insbesondere sollen folgende Themen hierbei aufgegriffen werden: eine möglichst hohe Eigenversorgung der Quartiere mit erneuerbarer Energie, Verkehrskonzepte mit Vorrang für Rad- und Fußwege, eine qualitätsvolle Verbindung von Freiräumen und Gebäuden, das Wohnen und Arbeiten unter einem Dach sowie eine Durchmischung hinsichtlich der sozialen und demografischen Struktur. Diese Ideen sollen, sobald wichtige Voraussetzungen geklärt sind, in einem breit angelegten Werkstatt­prozess mit allen interessierten Bürger­innen und Bürgern vorgestellt und weiterentwickelt werden.

Die Entwicklung

Lebendige Urbanität

Datenlizenz Deutschland – Land NRW / Stadt Münster (2017/2019) – Version 2.0

Fazit

So kann an der Busso-Peus-Straße nicht nur ein dringend benötigter, nachhaltiger Beitrag zur Entlastung des Wohnungs­marktes geleistet werden. Sondern hier eröffnen sich vor allem faszinierende Perspektiven für Münsters Zukunft als Wissenschaft­stadt.