26.07.2021 - Ausgestattet mit Tablets und der App #stadtsache haben 100 Kinder und Jugendliche kurz vor den Sommerferien Berg Fidel erkundet und Ideen für ihren Stadtteil gesammelt.
"Was würdest du als Bürgermeisterin oder Bürgermeister in Berg Fidel sofort ändern wollen? Wo kannst du auch außerhalb der Schule kreativ werden? Was sorgt dafür, dass du gerne und sicher zu Fuß in Berg Fidel unterwegs bist? Und wo fehlen aus deiner Sicht Bänke, Mülleimer oder Straßenlaternen im Stadtteil?"
Diesen und vielen weiteren Fragen sind 100 Kinder und Jugendliche der PRIMUS-Schule Berg Fidel-Geist und des Jugendzentrums Lorenz-Süd kurz vor den Sommerferien nachgegangen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. 22 Kleingruppen machten sich an einem Aktionstag zusammen mit ihren Teamleitungen und ausgestattet mit Tablets und der App #stadtsache auf, um unterschiedlichste Ecken von Berg Fidel zu erkunden.
Mit der App wurden Fotos, Videos und Tonaufnahmen gemacht, Bilder bearbeitet und Wege aufgezeichnet. Die Ergebnisse konnten standortgenau bestimmten Fragen oder Aufgaben zugeordnet und mit anderen Nutzern der App geteilt werden. Daraus entwickelte sich nach und nach eine interaktive Stadtteilkarte, auf der die vielfältigen Ideen der Kinder und Jugendlichen nun zu sehen sind. Und die Ideen sprudelten nur so heraus: Zebrastreifen an viel befahrenen Straßen, öffentliches WLAN an Bushaltestellen, Wasserspielplätze oder Hochbeete - an Kreativität mangelte es nicht. Die Lerndesignerin und Bildungsjournalistin Anke Leitzgen, die die App entwickelt hatte, war ebenfalls vor Ort. Sie begleitete die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 15 Jahren auf ihrer digitalen Expedition durch den Stadtteil.
Mehr Zebrastreifen für Berg Fidel
Graffitis in Berg Fidel übermalen
Mehr Blumen und Obstbäume in Berg Fidel
Auch viele Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil haben den Aktionstag wahrgenommen, der von Münster Marketing, der PRIMUS-Schule Berg Fidel-Geist und der Jugendabteilung des Stadtteilhauses Lorenz-Süd organisiert wurde. Dies lag insbesondere an der flüssigen Straßenkreide, die für die jungen Stadtforscherinnen und Stadtforscher ein absolutes Highlight war. "Besteht die Kreide aus Chemikalien?", fragte zunächst ein Junge besorgt mit Blick auf die milchige Flüssigkeit. Nachdem seine Frage verneint werden konnte (es handelte sich bei der flüssigen Straßenkreide, die nach Regen wieder verschwindet, um Wasser und Maisstärke), war kein Halten mehr: Auf Gehwegen las man nach kurzer Zeit bereits die Wünsche "Zebrastreifen bitte", "Bank bitte" oder "Blumen bitte".
Aus den gesammelten Ideen sollen konkrete Maßnahmen für den Stadtteil Berg Fidel aus dem Blickwinkel von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Diese wiederum werden in das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (InSEK) aufgenommen, das zurzeit vom Stadtplanungsamt mit den Bürgerinnen und Bürgern in Berg Fidel erarbeitet wird. Doch noch ist die Ideensammlung nicht abgeschlossen: In den Sommerferien bietet das Jugendzentrum Lorenz-Süd den Kindern und Jugendlichen aus Berg Fidel weiterhin die Möglichkeit an, ihren Stadtteil mit der App #stadtsache zu erforschen. Parallel wird von der Verwaltung geprüft, welche Anregungen der Kinder und Jugendlichen umgesetzt werden können.
Und am 1. Oktober stehen die jungen Stadtforscherinnen und Stadtforscher wieder im Rampenlicht: Im Rahmen einer Ausstellung, zu der auch Oberbürgermeister Markus Lewe erwartet wird, werden sie ihre vielfältigen Ergebnisse präsentieren und der Politik und Verwaltung nochmal wichtige Hinweise mit auf den Weg geben können.