03.05.2023 - Im Projekt „Gesundheit in der nachhaltigen Stadt“ ist wieder einiges passiert: Im März 2023 fand nun das erste Gesundheitsforum in Coerde statt. Akteur*innen aus dem Stadtteil wurden eingeladen, über zentrale Themen gesundheitlicher Chancengleichheit für Coerde zu diskutieren. Auch in Berg Fidel und im Hansaviertel fanden weitere Gesundheitsforen statt.
Welche Schwerpunktthemen und Erkenntnisse aus den Diskussionen entstanden sind und was das für die gesamte Stadt bedeutet, erfahren Sie hier.
Bei dem Projekt „Gesundheit in der nachhaltigen Stadt“ wird ein breites Verständnis von Gesundheit in den Blick genommen. Das heißt, dass die Behandlung von Krankheitssymptomen oder individuelle Verhaltensänderungen wie mehr Sport, weniger Rauchen oder gesündere Ernährung nur ein Teil von Gesundheit widerspiegeln. Auch gesellschaftliche Ungleichheiten wie Armut, soziale Teilhabe, Partizipationsmöglichkeiten und Diskriminierungen können einen starken Einfluss auf die Gesundheit eines jeden Einzelnen haben. In dem Projekt werden deshalb in Gesundheitsforen gemeinsam diese Probleme und Herausforderungen besprochen und notwendige Maßnahmen für gesundheitliche Chancengleichheit entwickelt, die in ein gesamtstädtisches Handlungskonzept eingebunden werden.
Coerde steht schon seit längerer Zeit im Fokus von Stadtentwicklungsprogrammen. Es existieren bereits viele Projekte vor Ort, die sich im weiteren Sinne mit Gesundheit und Stadtteilarbeit beschäftigen und sich unterschiedlichen Problemlagen widmen. Eines dieser Projekte ist beispielsweise "Coerde in Bewegung", das auch bei "Gesundheit in der nachhaltigen Stadt" eng eingebunden ist. Darüber hinaus gibt es viele weitere Menschen, die sich sehr stark und seit Jahren in Coerde engagieren und wichtige Themen versuchen voranzubringen.
Am 09.03.2023 fand das erste Gesundheitsforum in Coerde statt. Hier kamen Vertreter*innen verschiedener Institutionen, Initiativen der Stadtteilarbeit, aber auch aus der lokalen Politik und der Stadtverwaltung zusammen und diskutierten zu den folgenden gesundheitsrelevanten Themen:
Diese Themen prägen den Stadtteil Coerde, aber können in „kleinen Projekten“ auf der Stadtteilebene nicht nachhaltig bearbeitet werden. Es braucht längerfristige Strukturen. Aus diesem Grund sollen die Themen in einem gemeinsam entwickelten Handlungsprogramm zu „Gesundheit in der nachhaltigen Stadt“ gesamtstädtisch verankert und angegangen werden. Zudem können Erfolge im Bereich gesundheitlicher Chancenungleichheit in Coerde sichtbar gemacht, Ressourcen gebündelt, vom gegenseitigen Lernen profitiert und auch langfristig Ressourcen für eine gesundheitsgerechte, nachhaltige Stadtentwicklung gesichert werden.
Die Ergebnisse aus den Gesundheitsforen aus Berg Fidel und dem Hansaviertel weisen in eine ähnliche Richtung: Auch hier wurde deutlich, dass gesundheitliche Chancengleichheit und die Möglichkeiten zur Teilhabe an Gesundheit und Stadtentwicklung nicht im Stadtteil alleine, sondern nur durch kommunale Rahmenbedingungen geschaffen werden können. In beiden Stadtteilen konnten bereits gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation vor Ort entwickelt und durch die Vernetzung der Akteur*innen weitere Projekte angestoßen werden. Welche Projekte das genau sind, wird auf der stadtweiten Konferenz im August vorgestellt.
In allen drei Stadtteilen wurde offensichtlich, dass Gesundheit ein Thema ist, bei dem komplexe lokale, kommunale und politische Strukturen zusammenspielen, durch die gesundheitliche Chancengleichheit negativ aber auch positiv beeinflusst werden kann.
Auf einer stadtweiten Konferenz im August 2023 werden diese Erkenntnisse aus den drei Stadtteilen weiterentwickelt und an die Verwaltung und Politik der Stadt Münster kommuniziert, um gemeinsam Leitlinien für positive Veränderungen gesundheitlicher Chancengleichheit für die gesamte Stadt Münster zu entwickeln. Weitere Infos zur stadtweiten Konferenz erhalten Sie in Kürze hier.
Bei Fragen zu den Gesundheitsforen oder weiterem Informationsbedarf wenden Sie sich gerne an Lisa Kamphaus: